Johann Sebastian Bachs Töchter

Bachs Töchter1750 stirbt Johann Sebastian Bach, der große Musiker und Leipziger Thomaskantor, der zu Lebzeiten immer um Auskommen und Anerkennung kämpfen musste. Für seine Witwe Anna Magdalena und die vier Töchter beginnt nun eine ungewisse Zeit. Sie müssen die Kantorenwohnung räumen, sind von finanziellen Zuwendungen abhängig, rutschen mehr und mehr in die Armut.

Die Autorin Carola Moosbach stellt Bachs Töchter ins Zentrum ihres historischen Romans. Während die Söhne Bachs aus seiner ersten Ehe ihre Karrieren als begabte Musiker begonnen haben – und später wie ihr Vater zu Ruhm gelangen –, ist von seinen Töchtern wenig bekannt. Auf einfühlsame und wunderbare Weise zeichnet Carola Moosbach deren Leben nach dem Tod des Vaters nach. Sie schafft es, ihre Detailkenntnis umzusetzen in ein lebendiges Bild der damaligen Zeit und der Familie. Besonders die jüngste der Bach-Töchter, Regina, wächst einem beim Lesen ans Herz. Auch sie hat das musikalische Talent geerbt, es wird aber kaum gefördert und versandet unter den beschwerlichen Lebensumständen.

Wie die Frauen kämpfen – gegen Armut, gegen Kränkungen und Krankheiten, wie sie geknickt werden und doch ihre Würde behalten: das ist großartig beschrieben und ein lehrreiches Lesevergnügen.

Rezension von Doris Michel-Schmidt

Carola Moosbach
Johann Sebastian Bachs Töchter
Benno Verlag 2021, 272 Seiten, 16,95 Euro

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