Licht-Dienst, Erleuchtung und Licht des Glaubens

Verabschiedung von Michael Schätzel und Einführung von Daniel Soluk als Geschäftsführende Kirchenräte

M. Schätzel und D. SolukMit einem Festprogramm beging die SELK am 27. Januar 2024 den Wechsel im Dienst des Geschäftsführenden Kirchenrats. In einem festlichen Abendmahlsgottesdienst, zu dem zahlreiche Gäste aus nah und fern in die St. Petri-Kirche Hannover gekommen waren, entfaltete Bischof Hans-Jörg Voigt Gedanken zum Thema Licht. In der Predigt über 2. Korinther 4,6-10 spannte er den Bogen von Max Planck und dessen Lichttheorie, welche ein unauflösbares physikalisches Geheimnis beinhalte („Licht besteht aus Wellen und Teilchen und das schließt sich grundsätzlich aus.“), über den Beginn der Bibel, an deren Anfang das Geheimnis des Lichts stehe, zum bisherigen Geschäftsführenden Kirchenrat Pfr. Michael Schätzel und seinem Nachfolger Daniel Soluk sowie „Revolutionen“ die sich in deren Leben durch die Taufe ereignet hätten, denn dort „hat der allmächtige Gott das Licht des Glaubens in euren Herzen entzündet und damit euer Leben völlig neu gemacht.“ Beim Dienst des Geschäftsführenden Kirchenrates gehe es letztlich nur darum, dass das Licht des Glaubens in die Welt komme. So sprach Bischof Voigt sicherlich vielen aus dem Herzen, als er sagte: „Lieber Michael, wir danken dir heute für 31 Jahre Licht-Dienst in unserer Kirche. Lieber Daniel, wir wünschen dir alle Erleuchtung, alle Weisheit und das Licht des Glaubens aus der Kraft deiner Taufe, wenn du heute diesen Staffelstab übernimmst.“

Die gottesdienstliche Verabschiedung Michael Schätzels sowie Einführung Daniel Soluks erfolgten gerahmt von Gemeinde- und Chorgesang. Durch die anschließende Abendmahlsfeier wurde ein weiterer Aspekt der Predigt aufgegriffen – die überschwängliche Kraft Gottes, die trotz irdischer Gebrechen in uns sei und durch Christus immer wieder erneuert werde; die Revolution des göttlichen Lichtes, die unser „ganzes zerbrechliches Leben neu macht.“

Gäste und Gemeindeglieder wurden nach dem Gottesdienst und einem kurzen Spaziergang auf dem Gelände der Bethlehemsgemeinde mit Posaunenchorklängen begrüßt. Diese sowie weitere Musik war auch im Verlauf des folgenden festlichen Empfangs zu hören, in dem auf vielfältige Weise Dank und gute Wünsche zum Ausdruck gebracht wurden.

Nachdem Bischof Voigt auf humorvolle Weise den Dank der Kirche an Michael Schätzel zum Ausdruck gebracht und mit Augenzwinkern auf „reichlich vorhandene Ämter und Aufgaben für Ruheständler“ hingewiesen sowie mit Blick auf den neuen Geschäftsführenden Kirchenrat die Hoffnung auf eine „gute Fortsetzung mündlicher Überlieferung“ zum Ausdruck gebracht hatte, schloss Kirchenrätin Dörte Pape daran nahtlos im Namen der Kirchenleitung mit einem humoristischen Gedicht – inklusive umfangreicher Abkürzungssammlung – an. Auch viele weitere Redner wussten von Anekdoten aus der langjährigen Dienstzeit Schätzels zu berichten und sorgten ein um das andere Mal für Heiterkeit bei den Anwesenden.

In zahlreichen Grußworten wurde der persönliche und aufopfernde Einsatz Schätzels in den zurückliegenden Jahrzehnten betont. So erinnerte Prof. Dr. Werner Klän an Michael Schätzel als Menschenfreund und jemanden, mit dem er die Haltung der „schmerzlich geliebten Kirche“ auch in der Ökumene vertreten durfte. Auch Schätzels Humor wurde mehrfach aufgegriffen und seine ironischen und lebensnahen Beobachtungen der langjährigen Rubrik „Kleefelder Notizen“ in der Lutherischen Kirche fanden nicht nur bei Pfr. i. R. Peter Brückmann und seinem Gruß aus dem Kirchenbezirk Hessen-Nord Berücksichtigung, in dem Brückmann auch und insbesondere mit Blick auf die Jahresstatistiken auf die „super Arbeit“ Schätzels hinwies und äußerte: „Ich denke, die Kirche wäre ohne dich ärmer gewesen.“

Diese Arbeit nahm auch Pfr. i. R. Hartmut Bartmuß in den Blick, wenn er davon sprach, bei Michael Schätzel sei „guter Rat nie teuer gewesen“ und Schätzel habe „mit Lob und Kritik nicht gespart“, sondern sich um und für die Kirche gesorgt und sei dabei „weit über seine Kräfte“ hinausgegangen. So habe die SELK Schätzel – aber auch dessen ganzer Familie – viel zu verdanken, zumal der bisherige Geschäftsführende Kirchenrat bei allem Tun die Verkündigung nie vernachlässigt habe. Diese Verkündigung wurde auch von Vertretern der Hannoveraner SELK-Gemeinden dankbar betont, von denen Pfr. Andreas Otto (St. Petri-Gemeinde) nicht nur ein scherzhaftes Gedicht (Limerick) vortrug, in dem er unter anderem darlegte, dass während Schätzels Dienstzeit mehrere „Bischöfe kamen und gingen“, sondern betonte, es brauche „mehr Menschen wie dich, die Verbindendes suchen“ und die Konzentration auf Jesus Christus richten würden.

Unterstützung mit Rat und Tat wurde in vielen Beiträgen mit dem scheidenden Geschäftsführenden Kirchenrat in Verbindung gebracht, mehrfach auch mit großer Dankbarkeit für eine tiefe Freundschaft. So auch von Prof. Christoph Barnbrock, der sowohl persönlich als auch für die Lutherische Theologische Hochschule (LThH) in Oberursel seine Dankbarkeit zum Ausdruck brachte. Er tat dies in Erinnerung an einen aufsehenerregenden, als „Biblerick“ bezeichneten und in der Lutherischen Kirche veröffentlichten Limerick-Beitrag Schätzels vor dessen Dienst als Kirchenrat mit einem eigenen „Michlerick“.

Die enge und langjährige Verbindung Schätzels zur Lutherischen Kirche wurde durch die derzeitige Chefredakteurin Dr. Andrea Grünhagen betont, die große Dankbarkeit für die vielfältige Mit- und Zuarbeit sowie das „Mitaushalten“ Schätzels in den zurückliegenden Jahrzehnten zum Ausdruck brachte und sich zugleich erfreut zeigte, dass Schätzels Zuarbeit und Begleitung erhalten bleiben. Die besondere Bedeutung der Kommunikation für die Zukunft der Kirche betonte Grünhagen auch gegenüber Daniel Soluk und überreichte ihm für die vermutlich nicht ausbleibenden Herausforderungen ein kulinarisches „Notfallpaket für den Schreibtisch“. Ein solches erhielt Soluk auch von der LThH sowie den Vertreterinnen der Bethlehemsgemeinde, die sich mit Blick auf künftige Unterstützung durch den neuen Stelleninhaber erfreut zeigten, zugleich aber bevorstehende Herausforderungen nicht verschwiegen.

Für das Diakonische Werk und die diakonischen Einrichtungen überbrachte der Rektor des Naëmi-Wilke-Stiftes Guben, Pfr. Markus Müller, Dank und Zukunftswünsche für Michael Schätzel sowie die Freude über die erfolgreiche Neubesetzung zum Ausdruck. Müller betonte in Richtung Daniel Soluk den Auftrag an Kirche und Diakonie, den Menschen das Wort Gottes weiterzugeben und brachte den Wunsch zum Ausdruck, sich künftig gegenseitig zu bereichern und weiter aufeinander zuzugehen. Passend übergab er unter anderem eine Umhängetasche mit gleichlautendem Aufdruck.

In vielen der Beiträge wurde auch den Ehefrauen gedankt, die den Einsatz ihrer Ehemänner mittragen. Auch Michael Schätzel selbst dankte in seinem emotionalen Abschiedsgruß neben der Kirche und ihren Gremien insbesondere seiner Familie und bat sie um Vergebung. So sagte er, er sei auf sein großes Arbeitspensum nie stolz gewesen, habe jedoch nicht gesehen, wie die notwendige Arbeit ansonsten zu schaffen gewesen sein sollte. Mit seinem Nachfolger habe er in den zurückliegenden vier Übergangsmonaten viel gebetet und theologisiert und habe es als besonderes Lob wahrgenommen, als Daniel Soluk vor wenigen Wochen geäußert habe, nun glaube er zu wissen, was ein Geschäftsführender Kirchenrat mache.

Der feierliche Empfang, dessen Wortbeiträge von Zeiten zum Austausch unterbrochen waren, endete mit Gebet und Segen sowie Strophen des Chorals „Nun danket alle Gott“.

Bernhard Daniel Schütze

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