Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

Andrea Grünhagenfalls Sie sich schon gefragt haben, ob wir als Redaktion nicht wissen, dass Advent im Dezember ist, was nebenbei bemerkt eine etwas verkürzte Aussage ist, seien Sie bitte versichert: Wir wissen es. Aber in dieser Ausgabe geht es ja um Adventsvorbereitungen, also was man tun könnte, um die Adventszeit bewusst zu gestalten. Damit man das tun kann, brauchen manche Dinge einen gewissen Vorlauf. Man möchte vielleicht ein spezielles Buch bestellen oder sich Material zum Basteln oder Backen besorgen. Und deshalb nutzen wir die Novemberausgabe für dieses Thema.

Erlebter Advent – man kann natürlich fragen, ob heutzutage alles ein Erlebnis sein muss, ein Event. Diese Eventisierung von Kirche kann auch ganz schön nerven. Es soll aber daran erinnert werden, dass zu unserem Glauben nicht nur der Verstand gehört. Ich denke, in früheren Zeiten, als es gar nicht so viele besondere Dinge im Advent gab, haben viele Leute diese Zeit trotzdem bewusster wahrgenommen. Es ist ja auch ein Unterschied, ob man etwas einfach nur mitmacht und von einer Feier zur nächsten Andacht hetzt, oder ob man sich bewusst überlegt, wie man allein oder mit anderen diese Zeit gestalten will. Tatsächlich kann da weniger manchmal mehr sein. Oder man entdeckt mal etwas ganz neu für sich. Es wäre auch eine gute Gelegenheit, sich dem Thema der Hausandacht wieder oder überhaupt zu nähern.

Ich habe unser Thema auch genutzt, um Lutheraner aus aller Welt zu bitten, uns mal etwas über ihre Advents- und Weihnachtstraditionen zu erzählen. So ganz trennen ließ sich das nicht. Ich war nämlich auf einer internationalen Konferenz in Wittenberg, die von der Missouri-Synode organisiert wurde. Ein paar Antworten habe ich bekommen. Sobald das Thema zur Sprache kam, gab es wunderbare Diskussionen über die „richtige“ Farbe liturgischer Art auf dem Adventskranz. Über Blau oder Violett oder Violett/Rosa hätten die Leute stundenlang debattieren können. Rot scheint übrigens typisch deutsch zu sein, jedenfalls was Adventskränze in der Kirche angeht. Es gibt auch Kirchen, da habe ich die Bischöfe allerdings gar nicht erst gefragt, die haben andere Probleme, in der Ukraine zum Beispiel, Nigeria oder Südsudan.

Jedenfalls hoffe ich, dass diese Ausgabe Sie dazu anregt, sich etwas für die Adventszeit vorzunehmen. Egal, ob sie allein leben oder mit Familie, oder vielleicht schon hochbetagt sind oder eine anstrengende Zeit durchleben – suchen Sie einfach für sich etwas, das Ihnen hilft, die Adventszeit geistlich zu erleben.

Es grüßt Sie alle herzlich
Ihre Andrea Grünhagen


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