Editorial


Andrea GrünhagenLiebe Leserinnen und Leser,

aus gutem Grund auf gutem Grund! Oder aus gutem Grund? Oder auf gutem Grund? Wir haben etwas gerungen in der Redaktion, um zu beschreiben, wie wir die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche sehen. Der Gedanke, dass das, was wir für die Zukunft erwarten, die Beantwortung dieser Frage ein Stück weit mitbestimmt, hat mich auf die Idee zu meinem Artikel gebracht. Zunächst sollte es aber erst einmal um den Grund gehen, auf dem wir stehen, aus dem die Kirche wächst, also um die Grundlagen. Was sind eigentlich unsere Grundlagen? Interessanterweise haben diese Grundlagen sogar etwas mit Weihnachten zu tun.

Um uns bei der Beantwortung der Frage zu helfen, haben wir konkret bei vier Menschen aus vier verschiedenen Gemeinden der SELK nach ihren persönlichen Gründen für ihre Kirchenzugehörigkeit gefragt. Da es sich um persönliche Gründe handelt, sind sie natürlich nicht repräsentativ. Nehmen Sie es doch mal zum Anlass, ihre eigene Begründung zu formulieren. Drei von vier der Befragten sind als Erwachsene in unsere Kirche gekommen. Mit diesem Hintergrund fällt es manchmal leichter, seine Gründe zu benennen, denn das hat man vor dem Eintritt ja ohnehin schon mal tun müssen. Es zeigt sich an der Zahl von Interessierten und neuen Gemeindegliedern in nicht wenigen unserer Gemeinden, dass der Grund, auf dem wir stehen, durchaus erkennbar und anziehend ist.

Unter dem Stichwort Gesellschaft fragen wir wiederum von einer anderen Seite, nämlich nach dem Beitrag, den die lutherische Theologie, also die Grundlagen, für Politik und Gesellschaft bedeuten kann. Kirche muss nicht nützlich sein für den Staat oder in weltlicher Hinsicht. Ich würde sogar sagen, das Streben nach säkularer Relevanz kann Kirchen auf ganz falsche Züge aufspringen lassen. Andererseits tut eine verfasste Kirche Staat und Gesellschaft den besten Dienst, wenn sie von ihnen unterscheidbar bleibt. Doch lesen Sie selbst!

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Weihnachtszeit.

Ihre Andrea Grünhagen