Altes Liedgut in neuem Gewand

CD Cover 400pxWie klingt es, wenn die Loreley auf A-cappella-Jazz trifft? Lässt sich aus dem Klassiker „O Täler weit“ eine musikalische Botschaft für das Pop-Zeitalter herauslesen? Und taugt „Im schönsten Wiesengrunde“ auch für die aktuellen Charts?

Antworten auf Fragen wie diese liefert „Die Gedanken sind frei“. Das eben erschienene neue Album der A-cappella-Formation Maybebop enthält 17 Volkslieder, die man so noch nicht gehört hat. Die Gruppe um den Bariton Oliver Gies, 1992 in Hannover gegründet, ist bekannt für hochwertige Vokalmusik mit hintersinnigen Texten. Mit Stil- und Genregrenzen sind die Musiker dabei immer schon flexibel umgegangen, Volkslieder gehörten von jeher zum Repertoire. Für ihre neue Platte hat Maybebop nun ausschließlich altbekannte Melodien clever neu arrangiert und damit ordentlich entstaubt – ohne dabei jedoch den Respekt vor dem alten Liedgut zu verlieren.

So werden immer wieder auch die klassischen Chorsätze zitiert, wobei sich die stimmliche Qualität der Sänger besonders deutlich offenbart: Bandgründer Oliver Gies zum Beispiel hat früher im Landesjugendchor Niedersachsen mitgesungen. Allerdings bleibt es nie beim Erwartbaren, denn jedes der neuen Arrangements hält etwas Unerwartetes, Überraschendes bereit. Dabei wird stets die für Maybebop so typische Balance aus Leichtigkeit und Tiefgründigkeit
gewahrt.

Weil dieses Volksliedalbum auch musikalische Elemente von Jazz, Pop, Elektro und selbst Gothic Rock enthält, eignet es sich übrigens auch bestens zum generationsübergreifenden Hören. „Die Gedanken sind frei“ ist eine wundervolle Botschaft an alte und junge Menschen in unserem Land – „voller Heimatliebe und frei von jeglichem Nationalstolz“, wie es zutreffend im offiziellen Pressetext zum Album heißt.

Rezension von Juliane Moghimi

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