Im Dienst der Hoffnung

Cover Liebelt 400pxFriederike Fliedner war tatsächlich eine Frau „im Dienst der Hoffnung“, wie es der Titel des biografischen Romans zusammenfasst. Friederike Fliedner, die als ältestes von sieben Kindern nach dem Tod ihrer Mutter schon so früh Verantwortung übernehmen muss, wird nie ihre Hoffnung auf Gottes Hilfe verlieren. Auch und gerade dann nicht, wenn das Leben sie hart angreift.

Brigitte Liebelt erzählt die Lebensgeschichte Friederike Fliedners, und sie schafft es eindrucksvoll, diese Frau, ihre Familie und die gesellschaftlichen Bedingungen lebendig werden zu lassen. So ist das Buch nicht nur eine spannende Biografie, sondern gibt auch einen guten Einblick in die sozialen Probleme des beginnenden Industriezeitalters und die Entstehung der Kaiserswerther Diakonie.

1828 heiratet Friederike den Pfarrer Theodor Fliedner und folgt ihm nach Kaiserswerth. Er hatte um sie geworben, in der Erwartung, dass sie ihn bei seinen unermüdlichen Einsätzen für die Armen, für Kranke, für Kinder, für alle Bedürftigen, die Gott ihnen anvertrauen wollte, tatkräftig unterstützen würde.

Und das tat Friederike auch. Oft über ihre Kräfte hinaus. Ihr erstes gemeinsames Projekt war ein Asyl für entlassene weibliche Strafgefangene, bald kam eine Kleinkinderschule dazu, weil sie das Übel der Verwahrlosung an der Wurzel angehen wollten. Zusammen entwickelten die Fliedners schließlich das Konzept für ein Diakonissenamt und gründeten die Diakonissenanstalt Kaiserswerth.

Friederike wurde Ausbildnerin der Diakonissen und übernahm bald auch das Amt der Vorsteherin im Diakonissenhaus. Das Buch von Brigitte Liebelt verschweigt nicht die Überforderung bei all den Aufgaben, die Friederike zu erfüllen hatte. Theodor Fliedner war oft auf Reisen, um Spenden einzuwerben, und so war Friederike auf sich allein gestellt mit der Leitung der Anstalt, den vielen alltäglichen Fragen in der Ausbildung der jungen zukünftigen Diakonissen, dem Pfarrhaushalt und ihrer Familie. Zehn Kinder brachte sie zur Welt, nur drei haben das Erwachsenenalter erreicht. An den Folgen der Frühgeburt ihres elften Kindes starb Friederike am 22. April 1842 im Alter von 42 Jahren.

In allen Nöten und Sorgen rechnete Friederike Fliedner jederzeit fest mit der Hilfe Gottes. Ihr starker persönlicher Glaube an den lebendigen Gott gab ihr die Kraft, das enorme Arbeitspensum zu bewältigen, bei allen Zerreißproben nicht zu verzweifeln und „im Dienst der Hoffnung“ zu bleiben. Ein beeindruckendes Glaubenszeugnis!

Rezension von Doris Michel-Schmidt

Brigitte Liebelt
Im Dienst der Hoffnung. Friederike Fliedner – die Pionierin der Diakonie
Gerth Medien 2022, 350 Seiten, 20,00 Euro

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