Zu Besuch bei Familie Luther

Zu Besuch bei Familie Luther„Der mit der Schleife ist Paul“, sagt meine Tochter, und ich merke, wie viel schneller sie sich die Figuren der Playmobilfamilie Luther merken kann als ich. Wir lesen eine Andacht aus „Zu Besuch bei Familie Luther“. Unsere Kinder (2–7 Jahre alt) nehmen alle von den Andachten etwas mit. Es sind immer wieder so alltägliche Situationen, dass sie damit ihre eigenen Erfahrungen verbinden und gespannt sind, was als Nächstes passiert. Außerdem ist das Bild jedes Mal ganz wichtig. Jeder will es immer ganz genau angucken, und dann wird am Bild noch mal kommentiert, was da passiert ist. Auch wir Eltern nehmen von den Andachten viel mit, weil sie in einfacher Sprache die unendliche Tiefe unseres Gottes aufdecken, die auch wir Erwachsenen nicht genug erforschen können. Wer das Andachtsbuch „Mein kleiner Wegweiser“ aus dem Jahr 2013 kennt, kann vielleicht bestätigen, dass diese Andachten auf wunderschöne Weise Kinder und Erwachsene mitnehmen und ihnen die wunderbare Liebe unseres himmlischen Vaters im ganz normalen Alltag zeigen. „Mein kleiner Wegweiser“ ist mit diesem Buch gründlich überarbeitet und mit Bildern versehen, die das Lesen noch interessanter machen. Dabei ist das Grundkonzept sehr einfach. Jede Andacht erzählt uns ein Abenteuer, ein Gespräch oder irgendwas, was im Alltag der Familie Luther passiert. Dabei kommen mal einzelne und mal alle Familienmitglieder vor. Auch andere Personen aus ihrem Umfeld begegnen einem. Jede Andacht beginnt mit einer Bibelstelle, die dann durch die Familie Luther in unseren Alltag übersetzt wird. Meistens sind die Andachten so geschrieben, dass wir Eltern unseren Kindern nichts mehr erklären müssen. Sie sind aber gleichzeitig so geschrieben, dass man gut daran anknüpfen kann und das Thema weiter besprechen kann oder Unklarheiten ansprechen kann, sollten welche da sein. Was mir an dem Andachtsbuch besonders gefällt, ist die Ausrichtung: Alle Andachten spielen in der Familie Luther, es geht aber nicht um eine Verherrlichung dieser Familie. Sie sind ganz normale Menschen, die von Gottes Gnade Tag für Tag leben. Es geht jedes Mal um Gott, der die Familie Luther begleitet und versorgt und genauso auch uns heute. Durch die Andachten lernt man viel über die Geschichte der echten Familie Luther (auch wenn es nicht ein Geschichtsbuch ist), sie helfen aber in erster Linie, unseren himmlischen Vater besser kennenzulernen anhand von echten und erfundenen Ereignissen. Zwei hilfreiche kleine Zusätze:

- Das Gebet am Ende jeder Andacht bringt noch mal das, was in der Andacht vorkam, vor Gott und hilft auch den (lesefähigen) Kindern, Worte zum Gebet zu finden.

- Die Lutherrosenvermerke zeigen, welches Stück aus Luthers Kleinem Katechismus etwas zu dieser Andacht sagt. Gerade für die älteren Kinder und Eltern ist das ein schönes Sprungbrett zum Weiterdenken und Weiterverstehen.

Mir ist wichtig, dass (nicht nur) Kinder lernen, was in der Bibel steht und was das für uns bedeutet. Dieses Andachtsbuch bietet weniger das Erste und mehr das Zweite. Es werden (meistens) keine Bibelgeschichten erzählt oder besprochen, sondern biblische Wahrheiten werden in den Andachten lebendig. Trotzdem empfehle ich dieses Buch weiter und lese es auch gerne mit meinen Kindern. Es ist eine sehr gute Ergänzung zu Kinderbibeln und nimmt die Familien noch mal neu mit hinein, wie das Leben mit Gott aussieht und vor allem, wer er für uns ist: unser Retter, unser Vater, unser Versorger, unser Begleiter, unser Tröster, unser Ein und Alles.

Rezension von Simon Pfitzinger

Alrun Rehr:
„Zu Besuch bei Familie Luther“
Sola-Gratia-Verlag 2024,
228 Seiten, 13,50 Euro