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Wenn Sie ein Buch kaufen möchten, denken Sie bitte auch an Ihren Buchhändler vor Ort und/oder um die Ecke. Gerade in dieser schwierigen Zeit, wird er es Ihnen danken.

Gottsucher

GottsucherEin schöner Titel für die zwölf kurzen Porträts von Dichtern aus dem 19. und 20. Jahrhundert, die Matthias Hilbert hier versammelt hat. Gottsucher waren sie tatsächlich, das lässt sich auch an ihren Werken ablesen. Hilbert hat sie vor allem ausgewählt, weil sie alle eine erstaunliche Lebenswende zum christlichen Glauben hin vollzogen haben.

Da ist Gilbert Keith Chesterton, als „Raufbold Gottes“, als „Poet der Orthodoxie“ wurde er bezeichnet. Als Erfinder der Figur des „Pater Brown“ gewann er eine große Fangemeinde. Als junger Mann nach eigenen Worten „fast ganz Heide und Pantheist“, wird er zunehmend angezogen und überzeugt von der Wahrheit des christlichen Glaubens.

Da ist Fjodor M. Dostojewski, ein ganz Großer der Weltliteratur. Aufgewachsen in der Tradition des orthodoxen Glaubens, wird der Schriftsteller als 27-Jähriger mit einer Gruppe Gleichgesinnter verhaftet und zum Tode verurteilt. Die Hinrichtung wird nicht vollstreckt, stattdessen werden die Männer nach Sibirien verbannt. Auf dem Marsch dorthin erhält er ein Neues Testament in die Hand gedrückt. Es wird ihn sein Leben lang begleiten.

Da ist Sören Kierkegaard, der dänische Philosoph und Theologe, der sich von seinem frommen und dominierenden Vater emanzipieren und nicht mehr glauben will. Aber Gott wird er nicht los. Also will er den Glauben neu wagen, und auch er wird zum „Gottsucher“.

Da sind Graham Greene, C. S. Lewis, Alexander Solschenizyn, Leo N. Tolstoi, Carl Zuckmayer, und da sind jüdische Schriftsteller, die zum Christentum konvertierten: Alfred Döblin, Heinrich Heine, Karl Jakob Hirsch, Franz Werfel.

Die Lebensgeschichten werden kurz, aber differenziert und lebendig zusammengefasst, eingeflochtene Zitate der Schriftsteller sind klug ausgewählt und lassen sie selbst zu Wort kommen.

Der Band macht Lust, die zahlreichen Literaturtipps aufzunehmen und weiterzulesen.

Rezension von Doris Michel-Schmidt

Matthias Hilbert:
Gottsucher. Dichter-Bekehrungen im 19. Und 20. Jahrhundert/Zwölf Dichterporträts
Steinmann Verlag 2020, 122 Seiten, 14,80 Euro

Die Kannenbäckerin

Die KannenbäckerinMit dem Roman von Annette Spratte taucht man ein in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges im Westerwald. Man lernt Johanna kennen, wie sie mit ihrem Vater aus ihrem kleinen Dorf in die nahe Stadt Hachenburg fährt. Auf der Ladefläche ihres Karrens liegen die in Stroh gepackten Leichen ihrer Mutter und der Geschwister. Alle in kurzer Zeit gestorben an der Pest.

Während Johanna in die Kirche rennt, um „Schluckbilder“ für ihren Vater zu kaufen – kleine Heiligenbildchen, die den Kranken, wenn nichts mehr half, zum Schlucken gegeben wurden –, stirbt der Vater mitten auf der Gasse. Nun ist das dreizehnjährige Mädchen ganz auf sich gestellt. Die Nachbarin verkleidet sie als Jungen, damit sie den Weg bis zu einem entfernten Onkel in diesen Kriegszeiten eher überlebt. Als Johanna dort ankommt, ist die Verwandtschaft wenig begeistert. Aber als Junge kann sie wenigstens mit anpacken, auf dem Feld, im Haus und sogar in der Töpferei des Onkels. Johanna traut sich nicht, ihre Tarnung aufzulösen. Sie lernt begeistert das Töpferhandwerk und gewinnt bald das Vertrauen ihres Onkels. Natürlich fliegt ihr Geheimnis auf, als sie älter wird, und es verstört die Menschen um sie herum. Sie wird sogar als Hexe angeklagt; der Hof ihres Onkels wird – wie das ganze Dorf – von marodierenden Soldaten überfallen; der Onkel stirbt.

Ja, eigentlich viel zu viel Leid für ein junges Mädchen. Aber Johanna zerbricht nicht daran. Sie ist gegen alle Widerstände zur versierten „Kannenbäckerin“ geworden. Und in all dem Leid findet sie tatsächlich nach und nach Halt und Trost im Glauben an Jesus Christus, der für sie ans Kreuz ging. Wo sie doch nach dem Tod ihres Vaters dem Pfarrer noch entgegengeschrien hatte, sie werde nie wieder beten.

Der Autorin Annette Spratte gelingt es grandios, die Figuren lebendig werden zu lassen. Die Zeit des Dreißigjährigen Krieges, das Lokalkolorit des Westerwaldes (wo sie selbst lebt), die Technik der Töpferei hat sie intensiv recherchiert. Mit der „Kannenbäckerin“ ist ihr ein eindrucksvoller, spannender Roman gelungen. Großes und lehrreiches Lesevergnügen!

Rezension von Doris Michel-Schmidt

Annette Spratte:
Die Kannenbäckerin
Francke-Buch 2021, 399 Seiten, 14,95 Euro

Und wenn die Welt voll Teufel wär

Und wenn die Welt voll Teufel wärNachdem 2017 zum Reformationsgedenken Stapel von Luther-Büchern erschienen, könnte man meinen, es reiche für die nächsten Jahre. Jetzt noch eines? Ja, durchaus, wenn es so fundiert recherchiert, lebendig geschrieben und nah an der Person Luthers ist wie das von Klaus-Rüdiger Mai. Im Zentrum steht Luthers Auftritt vor dem Reichstag in Worms 1521, wo er eigentlich nur seine Lehren widerrufen soll. Man weiß, dass er das nicht getan hat. Wie es dazu kam und welche Konsequenzen das hatte, das zeichnet der Historiker Mai kenntnisreich nach. Er nimmt dabei ganz die Perspektive Luthers ein, sodass man dessen Empörung über die Ignoranz und die Zumutungen Roms nachvollzieht. Es wird deutlich, warum die Auseinandersetzungen, all die Disputationen und Briefwechsel mit den Vertretern der Kirche zu keiner Einigung führten.

Dem Autor gelingt es, die politischen Zusammenhänge so darzustellen, dass man sie versteht. Und darüber staunt, welche Wege die Geschichte nahm, welche personellen Konstellationen und welche „Zufälle“ Luther vor dem Scheiterhaufen bewahrten. Dass Luther selbst dabei immer wieder Angst und Zweifel hatte, angefochten war und unter körperlichen Beschwerden litt, ist gut dokumentiert. Klaus-Rüdiger Mai lässt einen das nachempfinden. Der Mut, den Luther in seinem festen Glauben fand, wird darum zum eindrücklichen Zeugnis.

Schwächen hat das Buch an den wenigen Stellen, wo der Autor sich über die Sakramentenlehre und das (angebliche) Amtsverständnis Luthers auslässt, wo er die „Geburtsstunde des Individiuums“ überhöht. Trotzdem: unbedingt lesenswert.

Rezension von Doris Michel-Schmidt

Klaus-Rüdiger Mai:
Und wenn die Welt voll Teufel wär – Martin Luther in Worms
Evangelische Verlagsanstalt 2020, 361 Seiten, 25,– Euro

Die Benedikt-Option

Die Benedikt-OptionGottesdienstgänger gehören schon seit Jahrzehnten zur Minderheit, die Kirchgliederzahlen nehmen ab, die gottesdienstliche Versammlung gehörte in der Corona-Krise nicht zu den „essenziellen Gütern“, Christen fühlen sich durch die Gender-Ideologie bedroht. Nicht umsonst stellt sich bei vielen Gläubigen der Eindruck ein, dass unsere Gesellschaft „nachchristlich“ ist.

Wie damit umgehen? Anpassung an den Zeitgeist? Verbissener politischer Aktivismus? Rückzug in die Innerlichkeit? Diesen Optionen stellt der US-Amerikaner Rod Dreher eine Alternative gegenüber. Er nennt sie „Benedikt-Option“. – 5. und 6. Jahrhundert: Kriege, Zerfall des Römischen Reiches, Auseinanderbrechen dessen, was man Zivilisation und Kultur nannte. – Dem setzt der Mönch Benedikt von Nursia einige Regeln gegenüber, die dazu verhelfen, dass kleine, aber fest verbundene Gemeinschaften das Chaos überdauern.

Viele der Empfehlungen, um die es geht, können erstaunlicherweise aufgenommen, adaptiert und auf das nichtklösterliche Leben heute übertragen werden. In Familie, in Gemeinde, in gemeinschaftlichem Leben von Christen. Das Buch ist nicht die Lösung der Probleme und gibt auch nicht vor, das zu sein. Aber für alle, die auf der Suche nach einem anregenden Ideengeber für unsere Zeiten sind, ist die Lektüre der Benedikt-Option eine sehr gute Wahl!

Rezension von Michael Wenz

Rod Dreher:
Die Benedikt-Option. Eine Strategie für Christen in einer nachchristlichen Gesellschaft
2017 auf Englisch erschienen („The Benedict Option“),
auf Deutsch: Fe-Medienverlag 2019, 12,95 Euro

Jesus

Jesus 300pxDas Leben und Wirken des Messias als Weltgeschichte. Von der Steinzeit bis ins digitale Zeitalter.“ Was der Verlag so mächtig ankündigt, ist wahrlich ein Mammutprojekt. 1000 Seiten umfasst das Buch von Markus Spieker, ein gewichtiger Wälzer, dem man sich fast demütig nähert. Die Sehnsucht, die auf Jesus zielt, habe ihn getrieben, schreibt der erfahrene Journalist und promovierte Historiker Spieker im Vorwort. Und merkt an, dass das Buch dann in seiner Entstehung immer weitergewachsen sei. Tatsächlich hat mich die enzyklopädische Fülle dieses Werks, die exorbitante Ansammlung von recherchierten Fakten, der ausladende Blickwinkel auf „die Weltgeschichte“ beim Lesen zunehmend ermüdet. Dieser Ritt durch die Jahrhunderte der Weltgeschichte, bei dem alle Aspekte, die am Wegesrand auftauchen, aufgegriffen und kurz oder lang exemplifiziert werden, hat mich irgendwann in der Tat abgeworfen. Dabei ist Spiekers Stil exzellent, er schreibt nicht für ein Fachpublikum, sondern weiß, wie ein Text lebendig gestaltet wird. Er kann biblische Geschichten so nacherzählen, dass ich sie in einem neuen Licht sehe. Er stellt historische Kontexte her, die das Schriftverständnis fördern. Vor der gigantischen Recherche-Leistung kann man sich nur verbeugen. Und dass Markus Spieker als überzeugter Christ schreibt, macht mir den Zugang zu seinem Buch leicht.

Und trotzdem kommt mir Jesus in dem Buch nicht nahe. Weil Spieker ihn als strategischen Planer zeichnet, der „einen Aufbruch anstoßen und eine Bewegung initiieren will, die lokal beginnt und global endet“. Deshalb habe sich Jesus intensiv dem „Teambuilding“ gewidmet. Ich stutze, wenn es da heißt, Jesus habe nie behauptet, er sei der Sohn Gottes. Es stört mich, dass Spieker zwar immer wieder von der Gnade, vom Geschenk des Glaubens spricht, aber ebenso häufig die eigene Glaubensentscheidung, die Lebensführung, das „Tun“ als wesentlich(er) für den Eintritt in den Himmel darstellt. Dabei gerät sein Stil gelegentlich ins floskelhafte Predigen. Wenn es um die Abendmahlslehre, um Taufe oder Rechtfertigung des Sünders durch Jesu Tod geht, werden die Widersprüche in Spiekers Schriftverständnis immer deutlicher. Besonders aber im dritten großen Teil, wo es um Kirchengeschichte geht, wird es richtig holprig. Dass er sich mit Luther nicht lange abgemüht hat, ist offensichtlich. Luther, so Spieker, sei ein „Rebell, Prediger, Lehrer“ gewesen, „aber kein systematischer Theologe“. Da war Calvin – für Spieker – schon „grundsätzlicher und im Ergebnis revolutionärer“. Man kann bei der Lektüre ganz gewiss sehr viel lernen. Gute, gesunde Theologie eher nicht.

Rezension von Doris Michel-Schmidt

Markus Spieker:
Jesus. Eine Weltgeschichte
Fontis-Verlag 2020, 1001 Seiten, 30,– Euro

Die infantile Gesellschaft

Die infantile Gesellschaft 300pxWir sind das Party-Volk“ stand auf einem Plakat, das eine junge Frau jüngst an einer Demo gegen die Corona-Maßnahmen hochhielt. Spaß haben, sich gut fühlen, das ist offensichtlich oberste Maxime, das Leben ein einziges Spielfeld, das man sich nicht verderben lassen will. Eine kindische Gesellschaft sind wir geworden, konstatiert Alexander Kissler. Kindisch, nicht kindlich. „Das Kindische ist Nicht-Kindern vorbehalten“, schreibt der Autor, „kindisch ist es, so zu tun, als wäre man, was man nicht mehr ist: Kind.“ Dass das nicht einfach nur ein wenig lächerlich wirkt, sondern bitterernste Folgen haben kann, macht er anhand vieler Beispiele aus Politik, Kultur, Wirtschaft und, ja, auch Kirchen, deutlich. E-Scooter, Emojis, leichte Sprache, „Kletterkirchen“ nimmt er lustvoll aufs Korn. Ein Kapitel widmet Kissler der Klima-Aktivistin Greta Thunberg, und er rückt dabei so manches verkehrte Bild gerade. Zum Beispiel das der schwärmerischen, ja geradezu religiösen Überhöhung des „kleinen Mädchens“, bei dem sogar Bischöfe sich zu biblischen Vergleichen verstiegen – wenn sie Greta an David erinnerte und die Freitagsdemos an den Einzug Jesu in Jerusalem.

„Es sind Erwachsene, die ihre Erlösungssehnsüchte auf die Schwedin projizieren“, schreibt Kissler. Nicht nur, dass diese damit heillos überfordert ist, die Erwachsenen werden ihrer Verantwortung damit eben gerade nicht gerecht. So zu tun, als ob die Gebote der zornigen Greta unsere Welt retten könnten, ist kindisch. Sie lassen sich jedenfalls nicht in demokratische Politik übersetzen, so der Autor. Wer auf Gretas Reden ergriffen reagiert, aber nicht nachfragt, nicht hinhört, was sie wirklich sagt und fordert (nämlich den sofortigen Totalumbau aller Gesellschaften), der verhindert jede Debatte. Und genau das ist das Problem der infantilen Gesellschaft, so Kissler. Der Ausweg? Erwachsen werden. Das letzte Kapitel trägt denn auch den Untertitel: Vom Glück der Souveränität.

Rezension von Doris Michel-Schmidt

Alexander Kissler:
Die infantile Gesellschaft - Wege aus der selbstverschuldeten Unreife
HarperCollins 2020, 255 Seiten, 20,– Euro

Noch normal?


Noch NormalVor fünf Jahren hat Birgit Kelle ein Buch über „Gendergaga“ geschrieben; jetzt legt die renommierte Kritikerin der Gender-Politik nach und beschreibt in ihrem neuen Buch die weitere Entwicklung der letzten Jahre. Nach wie vor fehlt eine demokratische Legitimation für das, was im Namen von Gendergerechtigkeit auf allen politischen Ebenen und Institutionen, in Schulen und in Medien getan und auch verboten wird.

Es geht nicht nur um neue Sprachregeln wie das Gendersternchen, das neuerdings nicht nur geschrieben, sondern in künstlichen Sprechpausen auch „gesprochen“ wird.

Es geht nicht um Gleichberechtigung der Frauen und auch nicht um Toleranz gegenüber Homosexuellen. Die Gendertheorie ist radikal und will längst viel mehr. Wer die Gender-Ideologie zu Ende denkt, und das tut die Autorin in diesem Buch, der reibt sich tatsächlich verwundert die Augen.

Birgit Kelle beschreibt, was die Vorstellung, man könne die eigene Identität – auch und vor allem die geschlechtliche – „dekonstruieren“ und nach eigenem Belieben frei und immer wieder neu wählen, für abstruse Konsequenzen hat. Und wie die Lobbygruppen es schaffen, ihre Ideen in Lehrplänen, in Gesetzen und im gesellschaftlichen Diskurs zu platzieren.

Die zahlreichen Beispiele und Fakten, die sie anführt, sprechen für sich und verdeutlichen, dass Gender nicht zu mehr Freiheit führt, im Gegenteil.

„Die Gender-Theorie besagt ja in Konsequenz nicht weniger, als dass wir alle unser eigener Gott sind, uns selbst schaffen können und entsprechend nicht gebunden sind an die Vernunft und die Regeln einer Schöpfung durch eine andere Kraft, einen anderen Gott oder auch nur durch die Unergründlichkeit des Zufalls im Universum“, schreibt Kelle.

Man kann dem Themenkomplex des Gender-Mainstreamings nicht mehr ausweichen, man ist damit ungefragt konfrontiert im Alltag, in der Schule, am Arbeitsplatz, in der Politik und den Medien, und selbst die Kirchen befassen sich damit, weil es doch angeblich um Diskriminierung geht. Das Buch von Birgit Kelle ist eine gute Grundlage, um die Debatte aufzunehmen.

Rezension von Doris Michel-Schmidt

Birgit Kelle:
Noch normal? Das lässt sich gendern
Finanzbuchverlag 2020, 302 Seiten, 19,99 Euro

Verlassene Kirchen


Verlassene KirchenWas für ein faszinierender Bildband! Zwischen 2012 und 2020 fotografierte Francis Meslet mehrere Hundert verlassene Kirchen in ganz Europa. Seine Bilder zeigen Orte des Verfalls, kaputte Balken, bröckelnde Fassaden, zerstörte sakrale Kunst.

Aber sie zeigen eben noch viel mehr: Erinnerungen an Orte, die Geborgenheit boten. Andenken an den Glauben der Menschen, die sich hier über Jahrhunderte zum Gebet versammelt haben. Die Kirchen sind stumme Zeugen des Niedergangs – und Anklage an eine Zeit, die so viele Stätten des Glaubens der Zerstörung überlässt.

Die Bilder machen traurig und haben gleichzeitig eine erschreckende Anziehungskraft. Sie lassen die Schönheit der Räume erkennen, ziehen einen hinein in die Stille der Andacht. Sie sind wunderschön, und sie ermöglichen es unserer Fantasie, die Orte wieder zum Leben zu erwecken.

In seinem berührenden Vorwort schreibt der Schriftsteller und Historiker Christian Mentesinos: „So viele Kirchen wurden in ganz Europa erbaut, zerstört, restauriert, dass es unmöglich scheint, sie alle zu retten. Keine bleibt verschont, alle sind von den Krankheiten unserer Zeit befallen. Alle Stile, alle Epochen sind betroffen. Die Umwidmung dieser Orte des Glaubens weitet die Schatten des Vergessens aus. Darin liegt ihr großes Unglück und jenes unserer Zeit.“

Rezension von Doris Michel-Schmidt

Francis Meslet:
Verlassene Kirchen – Kultstätten im Verfall
Jonglez Verlag 2020, 224 Seiten, 35,– Euro

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